Safe the Manatee

 von Mikel 

Manatees in Florida

Eine der „seltsamsten“ Tierarten der Welt ist in Florida beheimatet, das West Indian Manatee (Trichecus Manatus). Diese riesige Seekuh mit dem stromlinienförmigen Körper und der flachen Schwanzflosse ist der einzige Meeressäuger, der sich rein pflanzlich ernährt. Ihre Haut ist dick und hart wie die eines Elefanten, mit dem sie verwandt sind. Man findet die großen, grauen Riesen in den Flüssen, Kanälen und Meeresengen und es legt bei seinen Wanderungen rund um Florida auch schon mal große Strecken zurück. Im Naturpark Chrystal River fand man vor einigen Jahren einen Manatee-Bullen, der mit einem Funksender gekennzeichnet war und noch wenige Monate zuvor in der Gegend rund um Miami beheimatet war. Im Sommer wandern die Manatees in den Norden bis hoch nach Alabama, Georgia und South Carolina.
Die Bullen werden bis zu 3 Meter lang und wiegen bis zu 600 Kilogramm. Die weiblichen Seekühe sind im Allgemeinen etwas kleiner und können nach ihrer Geschlechtsreife mit vier bis fünf Jahren etwa alle zwei Jahre ein Junges gebären. Durch diese langsame Fortpflanzungsgeschwindigkeit gibt es kaum Nachwuchs und so bleibt der Bestand an Manatees relativ gering. Momentan zählt man etwa 3000 Tiere, wobei sich die Zahl seit der Jagd auf dieses imposante Tier im 18. Jahrhundert extrem verringert hat. Mittlerweile steht das Tier unter Naturschutz und trotz dieser Maßnahme erholt sich der Bestand nicht.

Die Manatees haben keine natürlichen Feinde und gelten als die friedfertigsten Tiere der Welt. Aber der zunehmende Bootsverkehr in den Flüssen und an den Meeresküsten tötet viele Tiere, die gerne knapp unter der Wasseroberfläche schwimmen, da sie alle paar Minuten zum Atmen auftauchen müssen. Boote überfahren die Tiere und durch die scharfkantigen Schiffsschrauben werden die Mammals oft derart stark verletzt, dass sie verenden.

In Mittelflorida bei Homosassa gibt es die Möglichkeit, mit diesen friedliebenden Riesen zu schwimmen. Im Flussdelta des Crystal Rivers z.B. werden von professionellen Anbietern Touren zu den Manatees angeboten. (siehe Bericht “Schwimmen mit Manatees...”) Die großen Säuger gelten als menschenfreundlich und schauen neugierig zu den Schwimmern auf, die mit ihnen schnorcheln. Nur das Anfassen ist nicht erlaubt! Für die Manatees gibt es dort Schutzzonen, in die sich zurückziehen können, wenn ihnen der Trubel zu schlimm wird. Ein weiteres Gebiet, wo die Tiere vom Glasboden-Boot aus beobachtet werden können, befindet sich zwischen Orlando und Daytona Beach, bei den Silver Springs. Glasklares Wasser erleichtert dort die Sicht auf die „Gentle Giants“.

Es existiert übrigens noch eine schöne Geschichte rund um die Seekühe, die man sich vom großen Entdecker Christopher Kolumbus erzählt. Als dieser 1493 nach der langen und entbehrungsreichen Fahrt quer durch den Atlantik in der Karibik drei Seekühe auftauchen sah, hielt er sie zunächst für Meerjungfrauen, und die Mannschaft der Santa Maria geriet bei ihrem Anblick auf größere Entfernung in Begeisterung, bis Kolumbus dann bei näherer Betrachtung der vermeintlichen „Sirenen“ enttäuscht seinem Logbuch anvertraute: ”Sie sind nicht so schön, wie sie gemalt werden, denn in gewisser Weise haben sie ein Gesicht wie ein Mann."

Save the Manatee Club

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