Ärztliche Versorgung und deutschsprachige Ärzte in Florida

Es sollte die schönste Zeit im Jahr werden und dann passiert es doch im Urlaub: ein Auto- oder Bootsunfall, der Fuß knickt beim Wandern um, das Kind klagt über Bauchschmerzen aufgrund des ungewohnten Essens oder ist es gar eine Lebensmittelvergiftung? Der Zahn macht gerade jetzt Ärger, die Klimaanlage im Supermarkt oder im Hotelzimmer war doch ziemlich kalt eingestellt und schon hat man eine Erkältung am Hals oder schlimmer noch, eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) tritt auf, was ausgerechnet im Urlaub zu stechenden Schmerzen im rechten Unterbauchbereich und zu einer lebensbedrohlichen Situation führen kann - und man muss sofort ins nächste Krankenhaus. Spätestens jetzt ist guter Rat teuer: wo ist das nächste Krankenhaus? Wie kommuniziere ich am besten mit dem einheimischen Arzt, so dass er mich auch wirklich versteht und es nicht zu medizinischen Missverständnissen kommt? Gibt es dort auch deutschsprachige Ärzte oder Personal, das deutsch spricht? Bin ich überhaupt ausreichend versichert und deckt meine Krankenversicherung alle entstehenden Kosten ab? Welche Kosten kommen überhaupt auf mich zu und sind diese in den USA nicht immens hoch?

Nicht nur in Deutschland herrscht leider noch immer das hartnäckige Vorurteil, dass das amerikanische Gesundheitssystem in der Versorgung seiner Patienten zu allererst einmal den Zustand der Kreditkarte und erst zweitens den Zustand des Kranken beurteilt. Doch die kommunalen Kliniken – und in der Regel sind das diejenigen, die Notfallpatienten zur Erstversorgung aufnehmen – behandeln jeden Patienten, ob er nun aus dem Obdachlosenasyl oder der Luxusvilla eingeliefert wird. Auch gibt es in den USA durchaus für fast jeden erschwingliche Absicherungssysteme für den Krankheitsfall und für eine kurz- oder langfristige krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass es immer noch einen sehr hohen Anteil in der amerikanischen Bevölkerung gibt, der aus den verschiedensten Gründen nur sehr unzureichend versichert ist. Für Bedürftigere stehen zur Begleichung von Rechnungen oder die Finanzierung weiterhin benötigter Medikamente in jedem Hospital sogenannte „Case Manager“ zur Verfügung, die eng mit den Sozialbehörden zusammen arbeiten um gegebenenfalls auch gemeinnützige Organisationen zu finden, die den Patienten finanziell unterstützen können.

Für deutsche Touristen stellt sich die Frage des Versicherungsschutzes. Die gesetzlichen Krankenversicherungen tragen, wenn überhaupt, meist nur in sehr begrenztem Umfang die Kosten im Ausland. Wenn der Betroffene keine Reisekrankenversicherung abgeschlossen hat bleiben erhebliche Selbstkosten übrig, die im Rahmen der regulären Krankenversicherung nicht erstattet werden. Grundsätzlich ist es deshalb ratsam eine Auslandsreisekrankenversicherung abzuschließen.

Für Urlaubsreisende empfiehlt sich ebenfalls dringend ein zeitlich befristeter Auslandsschutzbrief da auch in diesen „Paketen“ ein Rücktransport in das Heimatland wesentlicher Bestandteil des Vertrages ist.

deutschsprachige Ärzte in Florida

In Florida gibt es viele deutschsprachige Ärzte, Dolmetscher und deutsch sprechendes Personal.

So verfügen beispielsweise die Medizinischen Kliniken unterstützt vom NCH Healthcare System in Naples, Bonita Springs und Marco Island über ein spezielles Programm für deutschsprachige Besucher. Die dortigen Ärzte stehen rund um die Uhr zur Verfügung, werden bei der Kommunikation durch deutschsprachige Dolmetscher unterstützt und sorgen für eine sofortige Aufnahme bei Notfällen im Naples Community Hospital und im North Collier Hospital. Zum Programm gehört außerdem eine deutschsprachige Beratung in Krankenversicherungsfragen sowie eine "German Hot-Line".

Eine Walk-In-Clinic oder Urgent Care Clinic ist für nicht lebensbedrohliche Verletzungen oder Krankheiten ausgestattet wie beispielsweise Fieber, ein gebrochener Arm, Ohrenschmerzen oder Magen-Darm Erkrankungen. Die Gebühren sind in jeder Klinik unterschiedlich hoch und setzen sich aus einer Pauschale für den Besuch sowie die vorgenommenen Tests / X-Rays (Röntgenbilder) zusammen. Später kauft man die Medikamente in einer Pharmacy. Mit schweren Verletzungen wird man in den Emergency Room eines Hospitals eingeliefert. Viele Hospitals rechnen direkt mit ausländischen Krankenversicherungen ab. Oftmals sind jedoch auch Vorleistungen fällig. Man muss angeben, dass eine Versicherung besteht und die Kontaktinformationen bereit haben.

Aber keine Angst, auch die einheimischen amerikanischen Ärzte und Zahnärzte sind ausgesprochen kompetent, ruhig und einfühlsam und selbst wenn Sie als Tourist nur über wenig Englischkenntnisse verfügen, extrem verständnisvoll und hilfsbereit.